- aurorecamard
Lerntyp: was ist denn das?
Lernen... Was ist denn Lernen? Ich bin mir zu 99% sicher, dass Ihnen gerade Ihre Schulzeit oder die Schulzeit Ihrer Kinder in dem Sinn gekommen ist. Wenn wir das Wort auf den schulischen Bereich begrenzen, dann bedeutet Lernen das Erwerben von fachspezifischen Fähigkeiten. Dies fängt mit den Schwungübungen für Schulanfänger; geht dann in den Erwerb der Basisfertigkeiten Schreiben, Lesen und Rechnen für die Erstklässler über.
Lernen beginnt viel früher
Lernen ist zum Glück nicht nur eine passive Aufnahme von Wissen, sondern auch eine Fähigkeit, dieses Wissen wiederzugeben und anzuwenden. Nur wenn der Lernstoff richtig integriert wurde, kann auch das reibungslose Abrufen dieses Wissens erfolgen. Wäre da nicht noch die Unsicherheit (vielleicht sogar die Angst), die ein Schüler vor seinem Test oder ein Bewerber vor seinem Vorstellungsgespräch verspürt. Blackout und Prüfungsangst sind im Grunde genommen ein natürliches Schutzprozess Ihrer Gehirns in einer herausfordernden Stresssituation. Denn in einer solchen herausfordernden Situation hat das Gehirn Wichtigeres zu tun, als Wissen abzurufen. Dies ist Thema für einen weiteren Blogartikel.
Wir lernen mit dem ganzen Körper
Diese Integration von Erlerntem findet idealerweise ganz körperlich statt: beide Augen, beide Ohren, beide Händen, beide Gehirnhälften und sogar beide Füßen werden aktiv daran beteiligt! Wenn diese Aussage Sie überrascht, lade ich Sie zu einer kurzen Zeitreise...
Sie entwickelten sich zuerst in der Schwerelosigkeit des Mutterleibs. Nach Ihrer Geburt lernten Sie sich mit der Schwerkraft zurechtzufinden; von Monat zu Monat erwarben Sie das Umdrehen, das Sitzen, das Krabbeln, das Stehen, das Gehen, das Laufen, das Hüpfen, das Klettern, das Radfahren, das Schwimmen usw. Diese Fertigkeiten erlernten Sie mit beiden Armen, mit beiden Beinen, mit beiden Augen, mit beiden Ohren, also mit Ihrem ganzen Körper (sowie durch das immer wieder Trainieren mit kindlicher Neugierde und beispielloser Ausdauer).
Wie entwickelt sich der eigene Lerntyp
Mit der Zeit entwickelten Sie eine bestimmte Präferenz. Unsere Sprache verwendet dazu Ausdrücke wie: "starkes Auge", "Rechts-oder Linkshänder", "mit dem falschem Fuß aufstehen", "seine Ohren nicht glauben", um Beispiele zu nennen. Diese Präferenz, die wir natürlich von Kind an entwickelt, beeinflusst die Art und Weise, wie einzelne Informationen (z.B. Buchstaben beim Lesenlernen, Läute beim Schreibenlernen) von Ihrem Gehirn verarbeitet werden und somit das eigene Lernmodus. Das Bewusstwerden des eigenen Präferenzmusters - so heißt der Fachbegriff - macht Ihre Einzigartigkeit sichtbar. Weiter, da wir hier das Lernen gezielt behandeln, erfahren Sie mit diesem Präferenzmuster, wie Sie zukünftig optimal Neues erlernen können, wie Sie in neuen Situationen (vor allem stressigen) gelassen bleiben können.
Lerntyp trifft auf Lehrtyp
Es gibt verschieden Lerntypen, die meisten in Kombination auftreten: der visuelle Lerntyp, der auditive Lerntyp, der kinästhetische Lerntyp, der haptische Lerntyp um einige zu nennen. Eines vorab: die meisten in der Schule praktizierenden Unterrichtsformen sind oft nur auf die visuellen und auditiven Schüler-Lernstil angepasst. Dies programmiert leider Schubladisierung und Lernblockade vor. Zum Beispiel benötigt ein kinästhetischer Lerntyp Bewegung, um sich zu konzentrieren, um den Unterricht zu folgen. Wenn Sie durch die Lehrkraft zur Ruhe gebeten werden, wird dadurch ihr Lernfluss unterbrochen sowie die Lernblockade vorprogrammiert!
Umso wichtiger, das eigene Lernprofil zu erfahren, um gezielt sowohl zuhause aus auch in der Schule die eigenen Lernstärken einzusetzen! Im zweiten Schritt bringen offene Gespräche mit Lehrkräften eine Entschärfung der Situation im Unterricht. Es erfolgt eine konstruktive Umetikettierung von Schüler. Diese Entschärfung der Situation ist wertschätzende und zielführend für Schüler, Lehrer und Eltern!
In der Pandemiezeit während des Distance Learning und Schichtbetriebs erfuhren die Schüler selber diese Diskrepanzen selber am eigenen Körper. Lernten Ihr Kind oder Ihre Schüler anders als üblich? Dies kann sich zeigen in:
Durch das Zimmer hin- und hergehen (oder durch die Wohnung, den Garten),
Am Sessel hin- und herwippen,
An ungewohnte Orte lernen,
Mit Video Call mit den Freunden den Stoff erledigen,
Buntere Heftführung,
Musik beim Lernen usw.
Oder vielleicht fühlte sich Ihr Kind eher so:
desorientiert, unorganisiert,
weiß nicht wo es anfangen soll,
fragt stets um Hilfe oder Kontrolle,
Tagträume usw.
Lerntyp testen und leichter lernen!
Alles Hinweise auf einen sogenannten nicht-integrierten Lerntyp, der stets gefördert gehört. Und zum Schluss die gute Nachricht. Jedes Kind kann lernen. Es gibt keine Lernunfähigkeit, sondern nur Lernblockade. All diese Zustände sind veränderbar, da unser Gehirn es auch ist!
In meiner Praxis biete ich Schülern und allen, die über sich lernen und wachsen wollen, eine individuelle Lerntypbestimmung und ein individuelles Förderprogramm an.
Mein Angebot besteht aus einem online Fragebogen und 3 Einzelterminen sowie persönlichen Unterlagen zum individuellen Förderprogramm.
Ich freue mich, Sie und Ihr Kind auf dem Weg zum leichter Lernen zu begleiten.